Praxis für Musik- und Kunsttherapie
Florian Nussbaumer M.A.  |  Musiktherapeut SFMT, Branchenzertifiziert Oda Artecura  |  Kunsttherapeut GPK  |  
Lättichstrasse 3  |  6340 Baar  |  T 079 614 33 26  |  E-Mail: floriannussbaumer@bluewin.ch
Praxis
Florian Nussbaumer
Home
Kontakt
Indikation / Angebote
Musik- und Kunsttherapie
Häufige Fragen
Links

Häufige Fragen

Ich habe nie gelernt, ein Instrument zu spielen und kann auch nicht Malen. Kann ich trotzdem zu Ihnen in die Therapie kommen?
Musikalische Vorkenntnisse oder malerische Fertigkeiten sind nicht notwendig und nicht von Bedeutung. Ich arbeite gewöhnlich mit Menschen, die keine oder nur wenig Vorkenntnisse haben. Es geht vielmehr um die Bereitschaft, sich von Musik oder dem Malen berühren zu lassen.

Bezahlt die Krankenkasse die Kosten der Therapie?
Einige Krankenkassen übernehmen einen Teil der Kosten, falls Sie eine Zusatzversicherung in alternativen Therapiemethoden abgeschlossen haben. Fragen Sie bei Ihrer Krankenkasse nach.

Wie lange dauert eine Therapie?
Die Dauer einer Therapie ist sehr unterschiedlich. Je nach der Befindlichkeit und den Zielvorstellungen einer Klientin /eines Klienten dauert die Therapie unterschiedlich lange. Dies können nur einzelne Stunden oder auch mehrere Monate sein.

Wie weiss ich, ob diese Therapieform für mich geeignet ist, und ob Sie der richtige Therapeut für mich sind?
Zuerst findet immer ein Erstgespräch statt, indem ich Ihnen die Therapieform erkläre und bei dem wir beide die Möglichkeit haben, einander kennen zu lernen. Dies ist sehr wichtig, denn durch dieses Gespräch zeigen sich die Wünsche und Erwartungen, die Sie bezüglich der Therapie haben. Dieses erste "Kennen lernen" gibt Ihnen eine Entscheidungsgrundlage, ob diese Therapieform und ich der geeignete Therapeut für Sie sind. Ich habe so ebenfalls die Möglichkeit, zu entscheiden, ob eine Zusammenarbeit sinnvoll ist.
Sie können sich danach in Ruhe überlegen, ob Sie die Therapie bei mir beginnen möchten oder nicht.

Wird in der Kunst- und Musiktherapie auch gesprochen?
Ja. Es ist wichtig, nach dem Spielen und Malen auch darüber zu sprechen, um Feedback zu geben, um Fragen zu klären, um zu reflektieren, und um die weitere Vorgehensweise zu besprechen.

Wie würden Sie Ihre wichtigste Grundhaltung in der therapeutischen Arbeit umschreiben?
"Spielen ist die Weise, wie ein Mensch seinen Möglichkeiten auf der Spur bleibt."
Meine Aufgabe ist es, Menschen in ihrem Entwicklungsprozess zu begleiten und zu unterstützen. Die Klientin, der Klient und der Therapeut formen zusammen "das Werk" (die Musik, das Bild, die Performance...) und die Begegnung mit "dem Werk" formt und verändert die Beteiligten. Im Gespräch wird das Geschehene gemeinsam reflektiert und in der Auseinandersetzung mit "dem Werk" nach Lösungen gesucht. Den Schlüssel zur Lösung der Fragestellung der Klientin besitzt nicht der Therapeut. Die Klientin macht sich zusammen mit dem Therapeuten als Begleiter auf die Suche nach Wegen und Lösungen.

Erklären Sie mir, wie sich ein Therapieverlauf zeigen könnte?
Zu Beginn der Therapie werden im Gespräch die Ziele der Behandlung definiert. Während der Therapie werden diese Ziele überprüft und entsprechend angepasst. So gestaltet sich der Therapieverlauf individuell und den Bedürfnissen der Klientin entsprechend. Die künstlerischen Medien (Musik Instrumente, Pinsel und Farben...) werden von der Klientin ausgesucht. Ich begleite und unterstütze dabei die Klientin auf ihrer Suche, damit sie ihre Sorgen, ihre Fragen und ihr Leiden zum Ausdruck bringen kann. Ein Medientransfer (zB. der Wechsel von der Musik zum Malen) findet dann statt, wenn der Ausdruck "im Werk" (Bild, Musikspiel) dadurch verstärkt werden kann. Dabei geht es um Erfahrungen, welche die Klientin im geschützten Therapieraum machen kann. Die Musik, das Malen oder die Performance sind ein zentraler Teil des Therapiegeschehens und ermöglichen der Klientin neue, bekannte, gewöhnliche oder aussergewöhnliche Erfahrungen. Diese Erfahrungen werden im Gespräch reflektiert und verglichen mit den Erfahrungen ausserhalb der Therapie. Erfahrungen, welche die Klientin in Bezug auf ihre Ressourcen macht, werden in der Therapie unterstützt und gefördert. Die Ressourcen sind deswegen gleich wichtig wie die Störungen, die in der Therapie sicht- oder hörbar werden. Störungen ermöglichen Veränderungen "im künstlerischen Werk" oder eine Haltung des Akzeptierens des Unveränderlichen.
Die Therapie ist ein Prozess. Die Klientin formt und gestaltet, nimmt wahr, erkennt, verändert bis zum stimmigen Ausdruck, stellt Fragen, bekommt Antworten im Dialog mit "dem Werk" (Musikspiel, Bild) und dem Therapeuten, findet Erkenntnis, integriert Erfahrungen im aussertherapeutischen Umfeld, erzählt davon in der Therapie, formuliert neue Ziele, setzt die therapeutische Arbeit fort oder wagt den Schritt ins Leben ohne therapeutische Hilfe und beendet die Therapie.

Wie wirkt diese Therapie?
Wirkung kann die Musik haben, wenn sie mich fröhlich stimmt und beschwingt, zum Tanzen auffordert, mich zur Ruhe bringt, oder mich traurig und nachdenklich macht. Wirken kann das Bild, wenn es mich an eine tröstende Erfahrung erinnert, wenn es mich beflügelt, den Pinsel in die Hand zu nehmen, um weiter zu malen. Oder wenn es mich ärgert, wenn ich das Bild betrachte... ein von der Klientin gemaltes Bild, verändert sich. Gefühle verändern sich in ihrer Intensität, die Angst wird kleiner... Wie beeinflusst das Bild die Gefühle der Klientin? Was ist wichtig auf dem Bild, was wurde übersehen, was drängt sich nun in den Vordergrund, wie geht es weiter, wo bleiben wir dran? Ähnliches kann beim Musizieren geschehen. Die Musik wird plötzlich zu laut - die Klientin möchte eine leisere Musik spielen. Bei der leisen Musik fühlt sie sich wohler, mit der lauten Musik verspührt sie ein grosses Unbehagen. Wie geht es weiter, nähern wir uns vorsichtig dem Lauten oder bleiben wir beim Leisen? Was ist im Moment wichtiger, die Konfrontation mit dem Lauten oder das angenehme Verweilen beim Leisen?
Fragen über Fragen, verschiedene Wirkungen treffen aufeinander, und die Klientin bestimmt den Weg, sie entscheidet, welche Richtung wir weiterverfolgen.
In der Kunst- und Musiktherapie weisen die Veränderungen "im Werk" (Bild, Musikspiel), im Therapieprozess und daraus folgend in der Befindlichkeit der Klientin, auf die Wirkungen dieser Methoden hin. In der Reflexion können diese Wirkungen wahrgenommen, ausgetauscht und eingeordnet werden und schlussendlich Veränderungen im Leben außerhalb der Therapie bewirken.
Kunst- und Musiktherapie zeigt bei Menschen Wirkung, welche eine Bereitschaft haben, sich von Musik, Bildern... berühren zu lassen. Kunsttherapie erfordert keine künstlerischen Vorkenntnisse. Für Menschen, die gewöhnlich eine rein intellektuelle Problemlösungsstrategie bevorzugen und plötzlich an Grenzen stossen, ist Kunsttherapie eine wirkungsvolle Therapiemethode. Kunsttherapie ermöglicht Menschen auf einer spielerisch, sinnlichen Ebene, Erfahrungen zu machen. Solche neuen Erfahrungen können Veränderungen ermöglichen und ermutigen, unbekannte Wege zu gehen und neue Lebensperspektiven zu entwickeln.
Als Musik- und Kunsttherapeut verstehe ich mich als Teil der therapeutischen Arbeit und nicht als jemand, der "von aussen" auf den Patienten einwirkt.